Der Neue Ennser ist verblüfft – Detektive häufen sich

Die Situation wird langsam zu einer Zerreißprobe. Vor allem wird sie das für den Handel, für die Gastronomie, für die Wirtschaft. Gleichzeitig gehört es mittlerweile offenbar zum guten Ton, andere Menschen anzuzeigen oder bei der Polizei zu melden. Dass so etwas in Enns möglich ist, hätte ich nicht gedacht.

Ich liebe es in Enns zu leben. Ich liebe die Stadt und die Menschen; die Art und Weise, wie man miteinander umgeht, die Solidarität und das große Bemühen der Stadt sowie der TSE und den vielen an Freiwilligen, Menschen darauf aufmerksam zu machen, gerade jetzt, die heimischen Geschäfte zu unterstützen, auf Käufe über den Onlinehandel zu verzichten und sich im Gegenzug für betroffene Menschen einzusetzen; für sie einzukaufen oder mit dem Hund Gassi zu gehen; telefonische Beratungsgespräche anzubieten oder Botengänge zu erledigen. Denn das alles bedeutet für mich cittaslow; Entschleunigung; Bewusstsein schaffen, für ein nachhaltiges Leben, für ein Miteinander und letzten Endes für ein lebenswertes Dasein in unserer schönen Stadt.

Auf der anderen Seite macht es mich traurig, wenn Menschen damit beginnen, sich gegenseitig zu kontrollieren; gerade jetzt, wo das Miteinander an erster Stelle stehen sollte; wo Menschen für andere Menschen da sein sollten anstelle als verlängerter Arm der Justiz zu agieren; denn dafür gibt es ja die Justiz; die kann das selber und macht das in Enns, nach meinem Empfinden, durchaus mit dem nötigen Fingerspitzengefühl. Denn ob die gesetzten Maßnahmen nun richtig sind oder nicht, wird sich ohnehin erst viel später herausstellen. Und bis dahin sollten wir es sein, die aufeinander achtgeben und die den Handel sowie betroffene Menschen unterstützen. Unsere Stadt braucht uns jetzt; lasst uns füreinander da sein.

1 thought on “Der Neue Ennser ist verblüfft – Detektive häufen sich”

  1. Von diesem „neuen Denunziantentum“ hat man auch in Linz schon einiges mitbekommen. In manchen Bereichen kann ich es sogar verstehen. Speziell dort, wo die Gruppe der Bevölkerung, um deren Schutz wir durch das Tragen der Masken und anderer Beschränkungen extra bemüht sind, sich über genau diese Anweisungen in großer Zahl hinwegsetzen. Klar – sie haben den Krieg überlebt, da werden sie diese Krise auch überstehen – aber, was man sich manchmal anhören kann, wenn man jemanden darauf aufmerksam macht, nicht nur auf sich zu achten sondern auch auf alle anderen, das lässt einen hin und wieder am Hausverstand mancher zweifeln. Mir persönlich wäre es zu blöd, jemanden bei der Exekutive anzuschwärzen – immerhin ist jeder seines Glückes Schmied – aber dennoch kann ich es in manchen Phasen nachvollziehen.
    Nichts desto trotz – ein Ende der Krise ist – wenn auch noch in einiger Entfernung – abzusehen. Ich bin nur für die betroffenen Wirtschaftstreibenden froh, dass es nun nach und nach Lockerungen und Aufhebungen der Beschränkungen geben wird. Umso wichtiger ist es aber genau jetzt, diese Unternehmen auch zu unterstützen und zu stärken – also – fahrt nicht fort, kauft im Regionales im Ort.
    In diesem Sinne – Zusammenhalt JETZT!!!

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