Der Neue Ennser ist ganz schön hinterlistig. Weil er vor dem Zentrum für Betreuung und Pflege wundersame Klänge vernommen hatte, wurde er dermaßen neugierig, dass er sich als Mitarbeiter der TSE ausgab, um sich Zutritt in das Gebäude zu verschaffen.
Als der Neue Ennser in den Innenhof hinausblickte staunte er zunächst nicht schlecht. Kameras und Mikrofone, Menschen, die interviewt wurden sowie jede Menge Musikinstrumente und die dazugehörigen Künstler, die bereits Aufstellung genommen hatten und die Bewohner des Altenheims mit einer heiteren Ansprache willkommen hießen, waren für den Neuen Ennser Rechtfertigung genug, um sich unerlaubt in eine solche Einrichtung zu schmuggeln. Da wurden Stühle zurechtgerückt, Instrumente gestimmt und irgendwie hatte man so das Gefühl, als würde sich jeder der Anwesenden ehrlich freuen hier zu sein. Alle lachten und redeten miteinander und freuten sich auf einen musikalischen Nachmittag unter blauem Himmel.
Publikum und Personal schauten von den Balkonen und Außengänge auf die Musiker herab und hatten sichtlich ihren Spaß mit den lustigen Menschen dort unten. Ohne zu wissen, was genau da vor sich ging, schunkelte der Neue Ennser schon fast automatisch zu „Mariandl“ und „Aber bitte mit Sahne“, ehe er mit einem Mitarbeiter der TSE (der tatsächlich einer war) ins Gespräch kam und erfuhr, dass die cittaslow Enns ein Überraschungskonzert für die Altenheimbewohner organisiert hatte, das unter der Leitung von Wiff LaGrange gemeinsam mit seinen Musikerfreunden realisiert wurde. Und das gefiel ihm. Deshalb ist er so gerne hier in Enns, wo Menschen an andere Menschen denken und sich etwas überlegen, um ihnen eine Freude zu bereiten. Einfach so. Weil man füreinander da ist, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, die es eigentlich sein sollte und gerade deshalb nicht hoch genug angerechnet werden kann. Der Neue Ennser hatte auf jeden Fall seinen Spaß. Und die Bewohner des Altenheimes ebenso.